Peristeen Anale Irrigation Komplettsystem

 

1 Wasserbehälter (Fassungsvolumen 1000 ml) 1 Kontrolleinheit, 2 hydrophil beschichtete Rektalkatheter mit Ballon, 2 Schläuche mit blauen Konnektoren, 2 Befestigungsbänder, 1 Tasche

Enthält Phthalat: DBP (unter 0,1%)

  1. Wer kann die transanale Irrigation anwenden?

    Unter Berücksichtigung der Kontraindikationen kann die transanale Irrigation bei Erwachsenen und Kindern mit Stuhlinkontinenz oder Obstipation durchgeführt werden. Voraussetzung ist eine vorherige ärztliche Konsultation und die Instruktion des Betroffenen durch geschultes Fachpersonal.
  2. Wie groß ist der Zeitbedarf pro Irrigation in der Anlernphase?

    In der Anlernphase müssen Sie pro Irrigation mit 30 bis 45 Minuten rechnen. Gegenüber anderen Entleerungsverfahren bedeutet dies für den Betroffenen eine deutliche Zeitersparnis
  3. Während der Irrigation kommt es beim Patienten zu Missempfindungen

    Die Ursache können ein zu schneller Spülfluss, eine zu große Wassermenge oder eine falsch gewählte Temperatur sein. Treten diese Symptome auf, stoppen Sie die Irrigation und überprüfen Sie die Parameter. Die Irrigation darf erst nach Abklingen der Symptome fortgesetzt werden. Bleiben die Symptome bestehen, konsultieren Sie den behandelnden Arzt.
  4. Welche Schritte sollten bei der Anleitung berücksichtigt werden?

    Wichtig ist es, dem Betroffenen die Bedeutung eines individuellen Darmmanagements zu vermitteln. Erörtern Sie hierbei Komplikationen wie Inkontinenz, Obstipation, Ileus etc. Berücksichtigen Sie darüber hinaus, dass ein erfolgreiches Darmmanagement über die Frage von Kontinenz oder Inkontinenz entscheidet. Dies betrifft nicht nur den Darm, sondern auch die Blase, da eine ständig gefüllte Rektumampulle auch die Blasenentleerung erschweren kann. Erläutern Sie dem Betroffenen im zweiten Schritt den Aufbau und die Wirkungsweise aller Systembestandteile des Irrigationssystems.
  5. Was ist zu tun, wenn die Irrigationsflüssigkeit nicht zurückkommt?

    Eine Ursache kann eine zu geringe Trinkmenge sein. Unter diesen Bedingungen wird die Irrigationsflüssigkeit sofort vom Stuhl absorbiert. In diesem Fall muss die Irrigation wiederholt werden. Unterstützend kann hier jedoch eine digitale Stimulation wirken. Sollte eine Ausscheidung weiterhin ausbleiben, konsultieren Sie den behandelnden Arzt.
  6. Wie bemerkt ein Querschnittgelähmter, dass sein Darm gefüllt ist

    Durch die Lähmung und die Fehlregulation zwischen Sympathikus und Parasympathikus können der Dehnungsreiz und die Schmerzempfindung im Enddarm nicht mehr wahrgenommen werden. Stattdessen können später bei voller Ampulle folgende Empfindungen auftreten: Übelkeit, Völlegefühl, Blähungen, Vermehrte Winde, Bauchkrämpfe Kopfschmerzen, Flimmern vor den Augen, Schwindel, Blutdruckanstieg, rotes Gesicht sind sichere Zeichen einer autonomen Dysreflexie Gänsehaut im Bereich Oberarm, Oberschenkel, Nacken Schüttelfrost, Schwitzen Beachten Sie jedoch auch, dass die Irrigation diese Zeichen auslösen kann!
  7. Was ist zu tun, wenn der Patient während der Irrigation krampfartige

    Unterbrechen Sie sofort die Irrigation! Überprüfen Sie nachfolgende Faktoren: Ist die Wassertemperatur zu hoch oder zu niedrig? Sie muss zwischen 36° und 38° C liegen. Wurde das Wasser mit einer zu hohen Geschwindigkeit irrigiert? Wurde die für den Patienten errechnete maximale Wassermenge überschritten?
  8. In welcher Körperposition soll die Irrigation trainiert werden?

    Die Rehabilitation hat zum Ziel, dem Betroffenen wieder ein möglichst autonomes Leben zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund sollte die Irrigation von Beginn an in sitzender Position auf der Toilette trainiert werden.